Temnitzer Orgeltage

Orgel von Hollenbach in der Dorfkirche Walsleben (c) Jannika Olesch

Sie gilt als Königin der Instrumente: Die Orgel. Ein Instrument, das durch seine vielen, unterschiedlichen Pfeifen und Manuale wie ein ganzes Orchester klingen kann. Brandenburg ist ein Orgelparadies! Mehr als 1000 Orgeln finden sich über das Land verteilt – in den großen wie kleinen Städten, vor allem aber in den Dorfkirchen auf dem Land. Brandenburg war nämlich auch Heimat einer großen Zahl von Orgelbaumeistern mit durchaus überregionaler Bedeutung. Ihre Instrumente bezeugen bis heute höchste Handwerksfähigkeit.

ALBERT HOLLENBACH

Um einen ganz besonderen Baumeister aus Brandenburg geht es bei den Temnitzer Orgeltagen: Albert Hollenbach (1850-1904)! Geboren in Blankenberg begann er 1864 als Vierzehnjähriger seine Lehre in der Werkstatt des Wittstocker Orgelbauers Friedrich Hermann Lütkemüller. Mit Abschluss der Gesellenzeit ging Hollenbach sechs Jahre später auf Wanderschaft gen Süden. Ziel war das württembergische Ludwigsburg, wo er beim bekannten Orgelbaumeister Eberhard Friedrich Walcker unterkam, der eines der größten Unternehmen – eine wahre Orgelfabrik – unterhielt. Im März 1878 schließlich stellte Hollenbach einen Bauantrag beim Magistrat von Neuruppin. So entstand in der heutigen Puschkinstraße sein Wohnhaus mit Werkstatt für den Orgelbau. Dort steht es noch heute.

Bis 1903 schuf Albert Hollenbach über 120 Instrumente, die berühmt sind für die harmonische Verbindung von Klang und Raum. Darunter viele im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Norden Brandenburgs. Einige befinden sich noch heute in den Kirchen des Amtes Temnitz.

Aber er exportierte und baute Orgeln auch deutschlandweit und dank guter Verbindungen sogar für Städte in Norwegen. Die bedeutendste dieser Orgeln stand einst im Dom zu Bergen.

HOLLENBACH-STIPENDIUM 2023
„Norwegen – Temnitz“

Die noch erhaltenen Orgeln sind ein großer Schatz, dem wir mit den Temnitzer Orgeltagen und einem Stipendium für Organisten ein lebendiges Andenken setzen wollen. Das Hollenbach-Stipendium und die Orgeltage sollen einander ergänzen: Quasi wechselseitig sollen sie sich eine Bühne bieten. Indem wir zeitgenössische Kompositionen auf historischen Instrumenten präsentieren, wird die Orgel in ihrer bleibenden Aktualität gefeiert.

Inspiriert von der intensiven Verbindung Hollenbachs mit Norwegen werden wir im ersten Jahr des Stipendiums einer Gruppe norwegischer Künstler die Möglichkeit geben, im Amt Temnitz die Orgelkultur zu bereichern.

So geht das Stipendium in diesem Jahr zu gleichen Teilen an die norwegischen Komponisten Marcus Paus und Martin Romberg. Sie sind in diesem Kontext eingeladen vor Ort zu arbeiten und zu komponieren. Ihre Werke werden im Rahmen der Temnitzer Orgeltage im Herbst zur Uraufführung kommen.

Ein weiterer wichtiger Partner und Teilnehmer der Temnitzer Orgeltage 2023 wird der in Berlin und Kristiansand lebende Autor Cornelius Jakhelln sein. Jakhelln schreibt für die Musik der Künstler ein Libretto, basierend auf seiner faszinierenden Lyrik.

Programm Herbst 2023

Samstag, 14. Oktober 2023, 18 Uhr, Dorfkirche Gottberg

Konzert des Hollenbach-Stipendiums I
ABSCHLUSSKONZERT – mit der Komposition von Marcus Paus

Uraufführung

Weitere Infos & Tickets

Sonntag, 15. Oktober 2023, 16 Uhr, Dorfkirche Gottberg

Konzert des Hollenbach-Stipendiums II
ABSCHLUSSKONZERT – mit der Komposition von Martin Romberg

Uraufführung

Weitere Infos & Tickets

In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Temnitz, den Ortskirchenräten und Musikerinnen und Musikern der Region.
Gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.


TICKETS
auch über die Tourist-Info Rheinsberg, Tel. 033931 34 94 0
info@tourist-information-rheinsberg.de