Netzebander Synchrontheater

Ein Blick von der Temnitzkirche Kirche in das Wiesenamphitheater des Netzebander Gutsparkes macht dem theatralisch-prüfenden Auge schnell klar:

Die Optik ist genial,
die Akustik unmöglich.

So entstand die Idee, Ton und Bild getrennt voneinander zu produzieren, um sie anschließend  auf der Bühne wieder zusammen zu führen. So kreierte Frank Matthus – Regisseur und Mitbegründer des Theatersommers – 2006 mit seiner Inszenierung von Shakespeares „Macbeth“ das Synchrontheater. Seither gibt es jedes Jahr eine Neuinszenierung in dieser Ästhetik.

Der Stücktext wird wie ein Hörbuch aufgenommen und dann als Soundinstallation in den Raum projiziert. 

Eines der ältesten Theatermittel kommt zum Einsatz: die Maske. Die Darsteller erhalten überdimensionale, kunstvolle Masken, die nicht nur das Gesicht vergrößern, sondern auch den Emotionen und dem Charakter der jeweiligen Figur bildliche Überhöhung verleihen. Szenische Vorgänge können so optisch weit transportiert werden. Text und Sound, Bewegung, Masken und Park verschmelzen zu einen Gesamtkunstwerk. Und das Publikum sich mitten ins Geschehen hineingezogen.

Ihr Spiel unter der Maske ist
wie ein innerer Tanz.

wie u.a. Corinna Harfouch, Tom Quaas, Gerd Silberbauer, Siemen Rühaak oder Daniela Ziegler haben dem Netzebander Ensemble schon ihre Stimmen „geschenkt“ – im Masken-Tanz-Theater in einem artifziellen Spiel auf die Bühne gebracht von Andreas Klein, Uschi Schneider, Hans Machowiak, Cornelia Jahr, Samuel Johannes Saarschmidt, Daria Monciu und vielen anderen. Denn das Synchrontheater ermöglicht neben professionellen Akteuren auch die Mitwirkung von Laiendarstellern aus der Region, von Jugendlichen aus dem Dorf und Abiturienten aus den Neuruppiner Gymnasien.

Ausgefallenes Kunstprodukt und kulturelle Bildung finden so gleichzeitig statt.

Zitate. Frank Matthus